Der Transport eines Kajaks ist meist die größte Herausforderung und lässt nicht wenige davor zurückschrecken, in diesen wunderschönen Sport einzusteigen.

Neben dem Kajak selbst braucht man noch ein Dachgepäckträger und eine Möglichkeit am Ende der Tour wieder zum Einstiegsort zurück zu kommen.

Ganz anders soll es gehen, wenn sich das Kajak klein verpacken lässt. So, dass man es zum Beispiel auf dem Rücken tragen kann. In diesem Fall könnte man mit der Bahn zum Einstiegsort fahren und dann entspannt zurück zum Auto paddeln. Aber sind solche „packbaren“ Kajaks überhaupt gut? Wie robust, wendig und schnell sind sie denn?

Ich habe mir das Nortik Scubi 1* ausgesucht und es auf unserem Fluss, der Pegnitz, getestet.

Nortik Scubi 1 Drauf- und Seitenansicht

Überraschende Eigenschaften

Ich hatte mich für das Scubi Kajak entschieden, da ich mir durch die Kombination aus Falt- und Aufblaskajak einen recht formstabilen Rumpf und damit halbwegs schnelles Gleiten erhofft habe. Gleichzeitig punktet es mit einem überraschend geringem Gewicht.

Bei meiner ersten Testfahrt auf der Pegnitz besticht das Scubi durch seine Spurtreue und Geschwindigkeit, die man sonst bei aufblasbaren Kajaks schmerzlich vermisst.

Auch kleine Aufsetzer am Grund oder Kontakt mit im Wasser schwimmenden Baumstämmen verkraftet die Aussenhaut ohne Probleme.

Gutes Gleiten mit dem Nortik Scubi 1
Gutes Gleiten mit dem Nortik Scubi 1

Ab einer Körpergröße von 1,80m ist das Scubi allerdings nicht mehr wirklich bequem, da die Luftelemente den vorderen Fußraum stark einschränken. Für meine Größe mit 1,78m sitzt es sich aber noch recht komfortabel. Um den Füßen mehr Platz zu verschaffen, liefert Nortik einen kleinen wasserdichten Packsack mit einem festen Bodenteil mit. Dieser Packsack wird vorne zwischen die Luftpolster geschoben und spreitzt sie weiter auseinander.

Der Aufbau und Abbau

Mein Test wäre nicht vollständig, wenn ich nicht auch mit der Bahn anreisen würde. Gesagt getan. Scubi auf den Rücken und rein in die Regionalbahn. Die mitgelieferte Packtasche ist hoffnungslos zu klein dimensioniert, daher mussten Brotzeit, Ersatzklamotten und Kleinkram in einem separaten wasserdichten Packsack* verstaut und mitgenommen werden.

Durch die mitgelieferte Aufbauanleitung ist das Kajak innerhalb weniger Minuten einsatzbereit. Einzig das erste Mal geht es etwas schwerer, weil sich die Außenhaut erst im Laufe der Zeit an die Spannung gewöhnt.

Alles bereit zum Aufbau
Alles bereit zum Aufbau

Beim zweiten Mal klappte der Aufbau schon besser und innerhalb von 15 Minuten war das Nortik Scubi 1* fertig für die Tour.

Die Entwickler vom Scubi haben sich wirklich was einfallen lassen. 9kg Gewicht, kleines Packmaß und solch gute Fahreigenschaften lassen sich sonst nur schwer vereinbaren. Einzig in eine größere Packtasche hätten die Entwickler 5 Euro mehr investieren sollen. Das Kajak nach der Fahrt wieder zurück in die Packtasche zu bringen ist fast ein Ding der Unmöglichkeit.

Einsatzgebiet

Für Tagestouren ist das Scubi wie geschaffen. Nach dem Feierabend mit dem Zug zum Einstieg und ein paar ruhige Stunden auf dem Fluss genießen.

Für Touren über mehrere Tage ist das Scubi nur bedingt geeignet. Platz für Gepäck ist hinter der Lehne (siehe Bild), etwas vorne an den Füßen und oben an Deck. Ob es für Zelt, Isomatte und Schlafsack genügt, muss ich diesen Sommer noch heraus finden. Vielleicht, wenn ich minimalistisch unterwegs bin und Vorräte immer vor Ort einkaufe. Sicher ist aber, dass das Scubi 1 XL* in diesen Fällen die bessere Wahl wäre.

Viel Stauraum gibt es nicht im Nortik Scubi 1
Viel Stauraum gibt es nicht im Nortik Scubi 1

Fazit

Die Kombination aus Falt- und Aufblaskajak hat beim Scubi 1 zu einer gerade mal 9kg schweren, mobilen Lösung mit sehr guten Fahreigenschaften geführt. Bis auf die zu kleine Packtasche haben die Entwickler ganze Arbeit geleistet.

Das Nortik Scubi gibt’s bei Globetrotter oder direkt beim Entwickler.

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